„[…] Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden […]“ (Jesaja 1,18).

Luther nannte es den „wunderbaren Tausch”. Er bezog sich damit auf den in der Heiligen Schrift beschriebenen Austausch der folgenden Situationen: Jemand, der alles richtig macht, wird so behandelt, als ob er alles falsch gemacht hätte, damit ein anderer, der alles falsch gemacht hat, so behandelt werden kann, als ob er alles richtig gemacht hätte!

Eine solche Möglichkeit gibt es in keinem menschlichen Rechtssystem, sehr wohl aber in der Bibel. Dort ist es die zentrale Lehre der Erlösung: Jesus, der Mann aus Nazareth, Gottes Sohn, hat ein Leben lang so gelebt, wie man lebt, wenn man nicht durch die Sünde verdorben ist: in Frieden mit Gott, in Einklang mit seinem Willen und Plan, 100 Prozent nach den Grundsätzen der Liebe.

Jesus hat vollkommen gelebt – und starb trotzdem. Obwohl doch der Tod nur den erreichen sollte, der in der Gottferne – also nicht vollkommen – lebt! Der Tod Jesu ist ein Rätsel. Einerseits hätte er nie passieren dürfen, er war ein Skandal. Andererseits wird er als Sühne für die Sünden der Menschen gezählt. Und das geht nur deshalb, weil er vollkommen unschuldig starb.

Das Alte Testament hatte das schon vorhergesagt. Jesu Tod war ungerechtfertigt. Dieser Skandal gibt Gott aber die Möglichkeit, Menschen zu begnadigen, die eigentlich den Tod verdient hätten – weil sich der Tod für ihre Sünden ja bereits am Kreuz ereignet hat.

Warum ist das so kompliziert? Weil es da jemanden gibt, der...